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  • Phänologische Jahreszeiten

    Das "phänologische Jahr" wird in 10 physiologisch-biologisch begründete "phänologische Jahreszeiten" eingeteilt, gekennzeichnet durch spezielle phänologische Indikatoren (Leitphasen).

    Frühling

    Vorfrühling

    Der Vorfrühling beginnt, wenn Ende Februar oder im Laufe des März die Schneeglöckchen blühen und die Kätzchen der Haselsträucher stäuben. Wenige Tage danach fängt der Landmann mit den Arbeiten auf dem Felde an, sobald die überschüssige Winterfeuchtigkeit verschwunden und der Boden genügend abgetrocknet ist. In diesen Tagen blüht auch die Schwarzerle. Wenn einige Zeit darauf die Blüten der Sal-Weide erscheinen und auf dem Felde die Aussaat des Sommergetreides beginnt, geht diese Jahreszeit zu Ende.

    • Haselnuss (Blüte)
    • Schneeglöckchen (Blüte)

    Erstfrühling

    Das Aufbrechen der Stachelbeerknospen ist ein sicheres Zeichen für den Anfang des Erstfrühlings. Bald geht jetzt auch das Sommergetreide auf, und mit den Stachel- und Johannisbeeren beginnt die Obstblüte. Anschließend folgen dann nacheinander Kirsche, Pflaume und Birne. Zur Zeit der Süßkirsche blühen auch Schlehdorn und Ahorn, während sich die anderen Laubbäume noch nicht regen. Der Landmann bestellt jetzt Kartoffeln und sät Futterrüben aus. Erst einige Zeit darauf fangen Roßkastanie und Birke mit der Laubentfaltung an. Etwa eine weitere Woche später folgen dann noch Rotbuche, Linde und Ahorn mit dem Entfalten der Blätter und zeigen an, daß der Beginn der nächsten Jahreszeit bevorsteht.

    • Forsythie (Blüte)
    • Stachelbeere (Blattentfaltung)

    Vollfrühling

    Mit der Apfel- und Fliederblüte hält der Vollfrühling seinen Einzug. In den kommenden Wochen gehen Futterrüben und Kartoffeln auf, und die Halme des Wintergetreides schieben sich in die Länge, d. h. sie schossen. Häufig kommen auch schon die ersten ähren des Winterroggens aus der obersten Blattscheide heraus, während die Apfelblüte zu Ende geht und kurz darauf die Himbeerblüte beginnt.

    • Apfel (Blüte)
    • Stiel-Eiche (Blattentfaltung)

    Sommer

    Frühsommer

    Mit dem Blühbeginn der Gräser setzt der Frühsommer ein. Auf den Wiesen blüht zuerst der Wiesenfuchsschwanz und auf den Getreidefeldern der Winterroggen, womit auch die Hauptzeit des Heuschnupfens anfängt. Leichter erkennbar als die Gräserblüten sind die weißen Dolden der Holunderbüsche und die Blütentrauben der Akazie (Robinie). In diese Zeit des Frühsommers fällt auch die Heuernte und das Erscheinen der ersten ähren bzw. Rispen bei den übrigen Getreidearten.

    • Schwarzer Holunder (Blüte)
    • Robinie (Blüte)

    Hochsommer

    Wenn die Linden und Kartoffeln blühen und im Garten die Johannisbeeren reifen, dann kommt der Hochsommer, der im Zeichen der Getreideernte steht. Schon in den nächsten Tagen fängt zuerst die Frühgetreide-Ernte mit dem Schnitt von Winterraps an, und wenige Zeit danach ist auch die Wintergerste schnittreif. Die zweite Hälfte dieser Jahreszeit wird von den Spätgetreide-Ernten beherrscht, die mit dem Winterroggen beginnt und mit dem Hafer endet. Der phänologische Jahresablauf steht an der Wende zum Spätsommer, wenn sich die ersten Blüten des Heidekrautes zeigen und wenn der Wind wieder über die Haferstoppeln geht. Nach dem Abschluß der Getreideernte folgt, sofern geeignetes Wetter herrscht, Grummeternte, und bald reifen dann auch die Frühzwetschen.

    • Sommer Linde (Blüte)
    • Johannisbeere (Fruchtreife)

    Spätsommer

    • Frühapfel (Fruchtreife)
    • Eberesche (Fruchtreife)

    Herbst

    Frühherbst

    Der Frühherbst beginnt, wenn die Herbstzeitlose blüht und die Holunderbeeren reifen. In den kommenden Wochen werden vor allem die Birnen geerntet und gegen Ende dieser Jahreszeit die Hauszwetschen.

    • Schwarzer Holunder (Fruchtreife)
    • Kornelkirsche (Fruchtreife)

    Vollherbst

    Wenn die Roßkastanien, Eicheln, Buschhecken und Wallnüsse reifen, dann hält der Vollherbst seinen Einzug. In der Landwirtschaft liegt am Anfang dieser Jahreszeit die Haupternte der Spätkartoffeln und die Aussaat des Wintergetreides. Mit der Apfelernte findet die Obsternte ihren Abschluß. Die zweite Hälfte des Vollherbstes ist gekennzeichnet durch die allgemein einsetzende Laubverfärbung bei allen wildwachsenden Bäumen (z.B. Roßkastanie, Rotbuche, Birke, Eiche, Esche) und durch den Blattfall bei den Obstbäumen. Gegen Ende dieses Zeitabschnittes beginnt die Rübenernte und der Aufgang des Wintergetreides.

    • Stiel Eiche (Fruchtreife)
    • Rosskastanie (Fruchtreife)

    Spätherbst

    Der Spätherbst beginnt, sobald die wildwachsenden Bäume ihr Laub abwerfen. Die Rüben werden dann geerntet, und Wintergetreide geht bald auf. Wenn dann mit dem Pflug die Winterfurche gezogen wird, läuft das phänologische Jahr seinem Ende entgegen, bis stärkeres Frostwetter die Einstellung der Feldarbeiten erzwingt. Mit dem Ende der Feldarbeiten findet der Spätherbst seinen Abschluß.

    • Stiel Eiche (Blattverfärbung)
    • Eberesche (Blattfall)

    Winter

    Winter - Vegetationsruhe

    Nach dem Blattfall beginnt die Vegetationsruhe.

    • Stiel-Eiche (Blattfall)
    • Apfel, spätreifend (Blattfall)
    • Europäische Lärche (Nadelfall)


    Text von Deutscher Wetterdienst (www.dwd.de) in Anlehnung an: Pflanzen-Phänologie, Dr. Fritz Schnelle - Leipzig 1955 - Akademische Verlagsgesellschaft Geest & Portig K.-G.


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